Der Markt auf einen Blick: Lasst es regnen!
Der Herbst ist da. Und während wir draussen dem Regen zuschauen, prasselt auch noch etwas anderes auf die Märkte nieder: Liquidität! Doch ist das ein gutes Zeichen? Dieser Frage gehen wir in unserer Rubrik «Der Markt auf einen Blick» nach.
Was auf jeden Fall eine gute Nachricht ist: Alpian feiert 2 Jahre Banking und Wachstum. Darauf sind wir unglaublich stolz! Wir haben viele Gründe, dieses Ereignis zu feiern:
Unser fortwährendes Versprechen, Ihr finanzielles Wachstum mit unveränderten Zinssätzen zu unterstützen.
Die Lancierung unserer neuen Anlagedienstleistung «Managed by Alpian Essentials», mit der Sie bereits ab 2000 CHF einen ETF-Sparplan eröffnen können.
Wir sind für Sie da und helfen Ihnen, Ihr Vermögen zu vermehren – unabhängig von Wind und Wetter.
Viel Vergnügen beim Lesen und auf viele weitere Jahre gemeinsamen finanziellen Wachstums!
Der Markt auf einen Blick: Let it Rain!
Der September wird in Erinnerung bleiben. Für viele Anlegerinnen und Anleger glichen die letzten Jahre einer Wüstenwanderung, auf der sie ausgetrocknet nach einem Tropfen Liquidität suchten, während die Zentralbanken die Rolle der unbarmherzigen Sonne spielten.
Und dann – Halleluja – kam der Regen. Es ist fast so, als hätten die Zentralbanken endlich unsere Gebete erhört und beschlossen, die Götter zu spielen und uns mit Zinssenkungen zu überschütten. Und nicht nur sie, auch die Regierungen zogen mit und liessen Konjunkturpakete regnen, als gäbe es kein Morgen. Als passende Hommage an die neu entdeckte Grosszügigkeit und die reichlich vorhandene Liquidität haben wir Eric Claptons Klassiker «Let It Rain» aus dem Jahr 1970 als Stimmungsmacher für unseren Newsletter ausgewählt.
Also lasst es regnen! Schliesslich ist Liquidität der unsichtbare Motor der globalen Märkte, nicht wahr? Die Leichtigkeit, mit der Geld durch die Institutionen – Zentralbanken, Geschäftsbanken und die Wirtschaft als Ganzes – fliesst, beeinflusst alles: von den Aktienkursen bis hin zur wirtschaftlichen Stabilität. So steht es zumindest in den Lehrbüchern.
Aber halt …
Fehlte es in den vergangenen Monaten wirklich an Liquidität? Liquidität ist nicht nur eine Frage der Zinssätze. Eine breitere Perspektive zeigt, dass sich die Situation bereits im Laufe des Jahres verbessert hatte. Und ist die plötzliche Liquiditätsschwemme wirklich ein gutes Omen?
Wir werden versuchen, diese Fragen zu beantworten, aber zunächst wollen wir einen Blick darauf werfen, wie die Märkte auf die Flut guter Nachrichten reagiert haben.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
Zentralbanken und Regierungen senkten die Zinsen und legten Konjunkturpakete auf, was zu einem «Liquiditätsregen» in den Finanzsystemen führte.
Die weltweiten Aktienmärkte reagierten unterschiedlich: Die Märkte in den USA und Europa legten leicht zu, die Schweiz und Japan gaben nach, während China mit einem Plus von 17,5 % einen beachtlichen Sprung nach oben machte.
Die Anleihemärkte begrüssten die Liquidität, sodass sie im Monatsverlauf um 1,2 % zulegten.
Die Rohstoffmärkte zeigten sich volatil: Gold glänzte, Öl fiel und der Schweizer Franken wurde stärker, was die Exporteure unter Druck setzte.
Die Märkte für Kryptowährungen stagnierten und bewegten sich in den vergangenen sechs Monaten in derselben Bandbreite.
Die Entwicklung der Aktien
«Wir haben euch gehört», sagten die Zentralbanken, worauf die Aktienmärkte zu antworten schienen: «Nicht ganz». Betrachtet man die Entwicklung der weltweiten Aktienmärkte im September, so wird deutlich, dass die Zinssenkungen nicht die von vielen erhoffte Begeisterung ausgelöst haben.
In den USA stiegen die Aktien lediglich um 2,0 % – von Euphorie kann also kaum die Rede sein. Ein ähnliches Bild zeigt sich in Europa (+0,9 %), während die Märkte in der Schweiz und in Japan sogar ins Minus rutschten (–2,2 % und –1,9 %). Warum die verhaltene Reaktion?
Erstens, um es gleich vorwegzunehmen: Die Zentralbanken führen nicht wirklich ein Gespräch mit den Märkten. Sie arbeiten nach ihrer eigenen Agenda: Sie halten die Wirtschaft im Gleichgewicht – weder zu heiss noch zu kalt – und die Inflation in Schach. Ihre Aufgabe ist es zwar, dafür zu sorgen, dass die Märkte effizient funktionieren, aber nicht, die Aktienkurse in die Höhe zu treiben oder den Anlegern endlose Renditen zu bescheren (sorry, Nvidia-Aktionärinnen und Aktionäre).
Zweitens spielen die Zentralbanken zwar eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung von Liquidität und Kapital, aber sie sind nicht dazu da, alle Marktprobleme zu lösen. Sie können keine angeschlagenen Unternehmen sanieren, keine trägen Branchen wiederbeleben und keine geopolitischen Spannungen lösen.
Zwar sorgten die Ankündigungen der Zentralbanken für eine gewisse Erholung nach dem schlechten Start in den September, aber andere Themen belasteten die Anlegerinnen und Anleger schwer: ein schwächer als erwarteter US-Arbeitsmarkt, die europäische Automobilindustrie am Rande des Zusammenbruchs, die politischen Umwälzungen in Japan und – vielleicht am beunruhigendsten – die Eskalation der Spannungen im Nahen Osten.
Eine bemerkenswerte Ausnahme bildete China, wo die Märkte in diesem Monat um 17,5 % zulegten. Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein solch aussergewöhnliches Konjunkturpaket geschnürt wird, und die Regierung hat sich nicht zurückgehalten: eine Zinssenkung um 0,5 %, staatliche Kredite an lokale Behörden zur Wiederbelebung des Immobiliensektors und eine Ankurbelung der Aktienmärkte mit 113 Mrd. USD. Dies ist eine deutliche Erinnerung daran, dass die Märkte und die Wirtschaft Chinas nicht einfach durch die westliche Linse analysiert werden können.
Nicht weit davon entfernt hat Thailand ein Hilfsprogramm in Höhe von 14 Milliarden Dollar vorgestellt. Ist es an der Zeit, einen neuen Blick auf die aufstrebenden Märkte zu werfen? Zumindest zahlt sich die internationale Diversifizierung aus, die wir sehr befürworten.
Die Entwicklung der Anleihen
An den Anleihemärkten war der «Geldregen» sicherlich willkommener. Die globalen Anleihemärkte legten in diesem Monat um 1,2 % zu. Natürlich gibt es einen viel direkteren (umgekehrten) Zusammenhang zwischen Zinssenkungen und Anleihekursen. Wenn also die US-Notenbank, die Europäische Zentralbank, die Chinesische Volksbank und die Schweizerische Nationalbank (SNB) innerhalb weniger Wochen die Zinsen senken, haben festverzinsliche Anlegerinnen und Anleger allen Grund zur Freude. Niedrigere Zinssätze kommen bekanntlich den Kreditnehmerinnen, nicht aber den Sparern zugute und bedeuten auch, dass künftige Anleiheemissionen mit weniger attraktiven Renditen verbunden sein werden.
Auch wenn diese Veränderungen zunächst positiv sind, ist es wichtig, auf die Signale der Zentralbanken zu achten. Die jüngste SNB-Konferenz ist ein gutes Beispiel dafür. Die offizielle Begründung für die Zinssenkung um 0,25 % war die unerwartet niedrige Inflation, die auf den Rückgang der Öl- und Strompreise und den stärkeren Schweizer Franken zurückzuführen ist.
Der stärkere Franken ist jedoch ein zweischneidiges Schwert: Er könnte sich auf die Preisstabilität und möglicherweise auch auf die Bilanz der SNB auswirken, die grosse Devisenreserven hält. Trotz des insgesamt soliden Wachstums der Schweizer Wirtschaft im zweiten Quartal entwickelten sich nicht alle Sektoren gleich, und die Arbeitslosigkeit stieg leicht an.
Die SNB wies auch auf die Schwächen des Hypotheken- und Immobilienmarktes hin, die für die Gesundheit der Schweizer Wirtschaft von entscheidender Bedeutung sind. Alles in allem sind die Aussichten nicht gerade rosig, und die SNB hat angedeutet, dass in den kommenden Monaten weitere Zinssenkungen notwendig sein könnten, um die Preise stabil zu halten.
Die Entwicklung von Rohstoffen, Währungen und digitalen Vermögenswerten
Die Rohstoffmärkte schienen eher auf der düsteren Seite des Liquiditätssturms zu stehen. Der Goldpreis stieg, während der Ölpreis um fast 9 % fiel, was auf ein hohes Angebot, aber keine ausreichende Nachfrage hindeutet. Da Öl die modernen Volkswirtschaften am Laufen hält, kann ein Nachfragerückgang viel über deren Gesundheit aussagen.
An der Währungsfront wertete der Schweizer Franken gegenüber dem Dollar weiter auf, was einige Branchen zusätzlich unter Druck setzte. Vor allem die Uhrenhersteller drängen die SNB zum Eingreifen, da die Exporte zu sinken beginnen.
Die Kryptowährungen schliesslich bewegten sich weiterhin in derselben Spanne, in der sie in den vergangenen sechs Monaten gehandelt wurden. Es ist, als hätte sich der Regen in Schlamm verwandelt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die Massnahmen der Zentralbanken und Regierungen zwar positiv auf die Märkte ausgewirkt haben, die Aussichten jedoch weltweit durchwachsen bleiben. Sollten die Spannungen im Nahen Osten weiter zunehmen, dürften Anlegerinnen und Anleger noch stärker verunsichert werden.
In Zeiten wie diesen ist Diversifizierung entscheidend, da Krisen selten alle Regionen gleichzeitig treffen. Um möglichen Marktturbulenzen zu begegnen, setzen wir aktiv auf eine Mischung der Anlageklassen, um das Aktienrisiko zu reduzieren. Während wir also Claptons «Let It Rain» hören, sollten wir den derzeitigen Liquiditätsregen geniessen. Aber denken Sie daran, dass es sich lohnt, vorbereitet zu sein, wenn sich der Regen in einen Sturm schlechter Nachrichten verwandelt.
Zeit für eine Entmystifizierung: Wie Zinssätze unsere Entscheidungen im Stillen beeinflussen
Wahrscheinlich haben Sie in letzter Zeit viel über Zinssätze gehört, vor allem weil die Politik der Zentralbanken im Rampenlicht stand.
Zinssätze, so technisch sie auch klingen mögen, haben einen direkten Einfluss auf unser Leben. Sie wirken als «Anreiz» und beeinflussen unsere Entscheidungen auf subtile Weise. Wie?
Die Zinssätze: Ein Anreiz zum Ausgeben oder Sparen
Wenn die Zinsen niedrig sind (z. B. 0,1 %), gibt es kaum Anreize zum Sparen und wir neigen dazu, mehr auszugeben. Steigen die Zinsen jedoch auf 2 %, wird das Sparen attraktiver. Auf diese Weise setzt die SNB Anreize zum Sparen oder zum Ausgeben: Tiefe Zinsen fördern das Ausgeben, hohe Zinsen machen das Sparen attraktiv.
Kaufen auf Kredit: Wie uns die Zinsen beeinflussen
Die tiefen Hypothekarzinsen (rund 1,5 %) haben viele Schweizerinnen und Schweizer zum Erwerb von Wohneigentum animiert. Steigende Zinsen (auf 3 % und mehr) können jedoch die Hypotheken verteuern und so vom Erwerb von Immobilien abhalten.
Investieren: Wie Zinsen Entscheidungen beeinflussen
Die jüngste Zinssenkung der SNB von 2 % auf 1 % macht das traditionelle Sparen weniger rentabel und treibt die Anlegerinnen und Anleger in risikoreichere Anlagen wie Immobilien oder Aktien. Steigen die Zinsen hingegen auf 3 %, werden Obligationen und sicherere Anlagen attraktiver.
Subtiler, aber starker Einfluss
Steigende oder fallende Zinsen beeinflussen unser Ausgabe-, Spar- und Anlageverhalten, ohne dass wir es immer merken. Sie sind eine versteckte Kraft, die unsere finanziellen Entscheidungen Tag für Tag beeinflusst.
News von Alpian: Mehr für Ihr Vermögen im Oktober
Der Herbst ist normalerweise eine Zeit, in der wir mehr Zeit haben, über unsere Finanzen nachzudenken, während sich unser Portemonnaie von den Ausgaben des Sommers erholt und sich auf die Feiertage vorbereitet. Deshalb haben wir uns entschlossen, Ihr Vermögen in Schwung zu bringen:
Wettbewerbsfähige Zinssätze
Während die SNB die Zinsen gesenkt hat und die meisten Banken gefolgt sind, belassen wir unsere Zinssätze unverändert: 1 % auf CHF-Guthaben über 100’000 CHF (sonst 0,75 %), 1 % auf EUR-Guthaben bis 500’000 EUR und 1 % auf USD-Guthaben bis 100’000 USD. Und nicht vergessen: Wir zahlen die Zinsen monatlich aus, damit Sie nicht bis Ende Jahr warten müssen, um von den Vorteilen zu profitieren.
Neu: «Managed by Alpian Essentials»
Wir freuen uns, Ihnen unser neues Anlageangebot «Managed by Alpian Essentials» vorstellen zu können: eine Reihe von ETF-Plänen, die Ihnen helfen, Ihr Vermögen langfristig zu vermehren – bereits ab 2000 CHF. Unsere ETF-Pläne bieten eine Reihe von Optionen, die allen Anlegertypen gerecht werden: ob Sie eine globale Vision haben, Wert auf Nachhaltigkeit und ethische Grundsätze legen oder sowohl in traditionelle als auch in digitale Anlagen investieren möchten. Darüber hinaus sind unsere Lösungen fair im Preis: Mit 0,75 % sind sie im Durchschnitt 40 % günstiger als die Lösungen traditioneller Banken, ohne dass die Qualität darunter leidet. Und das Beste daran? Unser Investmentteam verwaltet alles für Sie.
Zwei gute Gründe, Ihre Finanzen zu optimieren!
SHEWEALTH Collective: Zweite Vorführung von Show Her The Money
Aufgrund der grossen Nachfrage freuen wir uns, eine zweite Vorführung des preisgekrönten Dokumentarfilms Show Her The Money am 31. Oktober 2024 in Zürich ankündigen zu können. Der Film beleuchtet das grosse Problem, dass Frauen weniger als 2 % der Risikokapitalfinanzierung erhalten. Der Abend besteht aus einer Filmvorführung, einer Podiumsdiskussion mit Azin Radsan van Alebeek, Mitgründerin und General Partner von Emmeline Ventures, und Olga Miler, Gründerin und CEO von SmartPurse, gefolgt von einem Apéro und Networking.