Der Markt auf einen Blick: Immer das gleiche Lied
Wie werden Sie den November verbringen? Sind Sie der Typ, der es sich zu Hause gemütlich macht, oder gehen Sie lieber aus, um zu feiern und den grauen Herbsthimmel zu vergessen?
Wir gehören eher zu den Letzteren. Zum einen, weil es in unserer unternehmerischen Natur liegt, immer in Bewegung zu sein und stets danach zu streben, Ihnen das Beste zu bieten. Zum anderen, weil es uns manchmal hilft, das Rauschen der Märkte zu durchdringen, wenn wir die Lautstärke erhöhen. Und an Rauschen mangelt es zurzeit nicht, wie Sie in unserer Rubrik «Der Markt auf einen Blick» sehen werden.
In diesem Herbst haben wir zudem viel zu feiern. Tausende neue Kundinnen und Kunden haben uns ihr Vertrauen geschenkt. Die kürzlich erfolgte Lancierung unserer neuen ETF-Sparpläne «Managed by Alpian Essentials» war ein grosser Erfolg. Darüber hinaus haben wir eine spannende neue Partnerschaft mit Resolve für Hypothekarlösungen angekündigt, die unser Angebot erweitert – und es wird noch mehr geben!
Unser Ziel ist es, das Jahr wie die Märkte auf hohem Niveau zu beenden (auch wenn wir uns selbst bessere Chancen ausrechnen) und Ihnen noch mehr zu bieten.
Viel Vergnügen beim Lesen!
Der Markt auf einen Blick: Same Old Song and Dance
Man sagt, Musik beruhige die Seele. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob sie die gleiche Wirkung auf die Märkte hat, aber diesen Monat habe ich Lust, die Lautstärke aufzudrehen, um die launische Stimmung zu dämpfen. Ich habe den Aerosmith-Klassiker «Same Old Song and Dance» ausgewählt, um diesen Newsletter zu untermalen.
Ein anderes Mal werde ich eine ruhigere Melodie wählen, versprochen, aber kein Song schien mir besser geeignet, das zyklische Muster zu beschreiben, das die Märkte in den vergangenen zwei Jahren geprägt hat. «Zentralbanken: Autsch, autsch, autsch. Konjunkturindikatoren: Alles im Eimer. Gewinnsaison: Es geht wieder los!» Quartal für Quartal wiederholt sich diese Melodie. Und uns Anlegerinnen und Anleger bleibt nichts anderes übrig, als weiter zu tanzen. Die Nacht ist zwar lang, aber die Märkte setzen ihren Aufwärtstrend fort. Schauen wir uns also an, was der Oktober gebracht hat.
Die wichtigsten Erkenntnisse
Die Aktienmärkte erlebten einen uneinheitlichen Oktober: Die USA verzeichneten leichte Gewinne, während die europäischen Märkte schwächelten und China nach einem kurzen Aufschwung im September wieder an Dynamik verlor.
An den Anleihemärkten herrschte reges Treiben mit unvorhersehbaren Zinsschwankungen aufgrund der Uneinigkeit zwischen Zentralbanken und Anleiheinvestoren über die künftige Zinsentwicklung.
Die Rohstoffmärkte zeigten sich stabil. Gold blieb stark und entwickelte sich in einem von Unsicherheit geprägten Umfeld besser als die Aktienmärkte.
Das Interesse an Kryptowährungen hat wieder zugenommen und es gab Anzeichen von Vitalität in einem relativ ruhigen Jahr.
Die Entwicklung der Aktien
Im Oktober erwärmte sich das Parkett der Aktienmärkte kaum. Der US-amerikanische Markt, der stets im Mittelpunkt der Party steht, konnte einige Basispunkte zulegen, während der Schweizer und der japanische Markt kaum mithalten konnten und die europäischen Märkte ins Straucheln gerieten.
Der chinesische Markt schien sich unterdessen mit der Bar zu begnügen. Nachdem im September ein Liquiditätsschub einen kurzen Aufschwung ausgelöst hatte, scheint der Markt (zumindest aus westlicher Sicht) wieder in seine gewohnten Bahnen zurückgekehrt zu sein.
Es ist schon schwierig genug, Marktbewegungen zu erklären, wenn sie stattfinden (Indexbewegungen sind das Ergebnis von Millionen von Interaktionen zwischen Marktteilnehmenden, von denen viele von Algorithmen gesteuert werden, auch wenn die Schlagzeilen immer versuchen, ihnen einen Sinn zu geben). Aber wenn nichts passiert … habe ich das Bedürfnis, die Lautstärke wieder aufzudrehen!
Aber im Ernst: Die Aktienmärkte haben sich nicht bewegt, weil es keine News gab. Es werden noch Zinssenkungen erwartet, aber die Liquidität wird nicht versiegen. Die Unternehmensergebnisse waren etwas weniger beeindruckend, aber auch nicht überraschend. Die Wirtschaftsdaten gaben weder den Optimistinnen noch den Rezessionspropheten recht. Auch an der US-Wahlkampffront fühlt sich alles wie eine Wiederholung an.
Dankenswerterweise haben die US-Banken, die alle Gewinne für das dritte Quartal gemeldet haben, mit ihren düsteren Prognosen für den Aktienmarkt für etwas Würze gesorgt. Doch wie immer sind auch die Prognosen der besten Analystinnen und Analysten mit Vorsicht zu geniessen.
Die Entwicklung der Anleihen
Für etwas Aufregung sorgten die Anleihemärkte (wer hätte das gedacht!). Die Zinssätze für Anleihen sind gestiegen – oder sind sie etwa doch gesunken? Das hängt ganz davon ab, ob man die kurz- oder langfristigen Zinsen betrachtet. Das Bluffspiel zwischen Anleihemanagerinnen und Zentralbanken ist nach wie vor in vollem Gange. Zur Erinnerung: Während die Zentralbanken die kurzfristigen Zinssätze festlegen (das sind die Zinssätze, zu denen sich die Banken kurzfristig refinanzieren, also mehr oder weniger das, was wir von Quartal zu Quartal auf unsere Bargeld- und Sparkonten bekommen), werden die längerfristigen Zinssätze von den Marktkräften bestimmt, d. h. von Angebot und Nachfrage (etwa wenn ein Staat oder ein Unternehmen einen Kredit für 10 Jahre aufnehmen möchte). Die kurzfristigen Zinssätze sind im Wesentlichen in der aktuellen Geldpolitik verankert, während die langfristigen Zinssätze die breiteren Erwartungen für die Zukunft widerspiegeln. Und die Zentralbanken und die Märkte scheinen unterschiedliche Ansichten über die Wirtschaftslage und das richtige Zinsniveau zu haben.
Zu Beginn des Jahres deuteten die Zentralbanken an, dass sie sich mit Zinsänderungen zurückhalten würden, während der Anleihemarkt mit sechs Zinssenkungen rechnete. Nun, da die Zentralbanken signalisieren, dass wir immer noch weit über dem liegen, was sie als «neutrale» Zinssätze betrachten, verschieben sich die Markterwartungen in die entgegengesetzte Richtung.
Es scheint, dass die «Bond Vigilantes» – Anleiheinvestoren, die sich gegen eine als schädlich empfundene Regierungspolitik wehren – nun eher als Verhandlungsführerinnen auftreten und versuchen, die Zinsen zu ihren Gunsten zu beeinflussen.
Die Entwicklung von Rohstoffen, Währungen und digitalen Vermögenswerten
Zeiten, in denen die Märkte ziellos treiben und sich die Anlegerinnen und Anleger im Kreis drehen, sind genauso wichtig wie Zeiten, in denen die Richtung klar ist.
Erstens ist ein Finanzökosystem, das sich die Zeit nimmt, Informationen zu verarbeiten, ein gesundes Zeichen und weitaus besser als eine überstürzte Kapitalallokation in weniger effiziente Marktbereiche, die letztlich zu Finanzblasen und Marktturbulenzen führt.
Zweitens können wir als Anlegerinnen und Anleger in solchen Phasen unsere Strategien neu bewerten. Und wenn die grossen Märkte nur begrenzte Aussichten bieten, ermutigen sie uns, in anderen Teilen des Ökosystems nach günstigen Gelegenheiten oder neuen Signalen Ausschau zu halten.
Ein gutes Beispiel hierfür sind die Rohstoffmärkte, welche die weltweite Nachfrage widerspiegeln und als geopolitisches Barometer fungieren. Ihre Stabilität im Oktober ist beruhigend. Oder die Widerstandsfähigkeit von Gold, das von der Unsicherheit profitiert und seit Jahresbeginn besser abgeschnitten hat als der Aktienmarkt. Oder auch die neue Vitalität der Kryptowährungen, die unsere Aufmerksamkeit verdient. Bis wir die Identität des Bitcoin-Erfinders Satoshi aufdecken, können wir uns darauf verlassen, dass Trump die Preise in die Höhe treiben wird.
Obwohl die Anlageklassen in jüngster Zeit dazu tendieren, zu korrelieren (d. h. sich synchroner zu bewegen), gibt es immer noch genügend Renditequellen und wertvolle Nischen, um strukturell diversifizierte Portfolios aufzubauen. Und das sind gute News für Anlegerinnen und Anleger. Das gleiche Lied – ob von den Märkten oder von Aerosmith, Sie haben die Wahl – wird uns wohl auch in den kommenden Monaten begleiten, aber zumindest können wir zu vielfältigen Beats tanzen.
Zeit für eine Entmystifizierung: KI und Big Tech – Halten sie, was sie versprechen?
Seit dem Start von ChatGPT im November 2022 hat das Silicon Valley mit dem Versprechen, dass künstliche Intelligenz unser Leben revolutionieren und die Produktivität steigern wird, ein starkes Comeback gefeiert.
Die Zahlen sind atemberaubend: In weniger als zwei Jahren haben Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft und Nvidia zusammen einen Marktwert von über 8 Billionen US-Dollar erreicht. Dennoch bleibt die Frage: Sind diese Bewertungen angesichts der Auswirkungen von KI auf unser Leben wirklich gerechtfertigt?
Big Tech und Nutzervertrauen
Die Technologie hat unseren Alltag durch Computer, Smartphones und das Internet verändert. Doch das Vertrauen in die Tech-Giganten schwindet: 2024 vertrauen ihnen nur noch 27 Prozent der US-Bevölkerung. Bedenken über die Auswirkungen von Algorithmen auf die psychische Gesundheit oder der Druck von Amazon auf kleine Unternehmen haben die Skepsis der Öffentlichkeit verstärkt. Big-Tech-Unternehmen haben es schwer, eine zunehmend misstrauische Bevölkerung zu überzeugen.
KI-Einhörner: Bewertungen und Unsicherheiten
Die Bewertungen in der KI-Branche sind schwindelerregend. ChatGPT wird mit 157 Milliarden Dollar bewertet, Anthropic mit 18 Milliarden Dollar und Perplexity mit 8 Milliarden Dollar – Zahlen, die mit Grossunternehmen wie Nestlé konkurrieren. Die Geschäftsmodelle dieser Player bleiben jedoch unklar und erinnern an die Zeit der Dotcom-Blase, als die Spekulation trotz fehlender konkreter Gewinne in die Höhe schoss. Wird künstliche Intelligenz eine dauerhafte Revolution auslösen oder werden diese Bewertungen irgendwann in sich zusammenfallen?
Regulierung: Europa führt, die USA hinken hinterher
Die USA lassen die Tech-Giganten sich selbst regulieren, indem sie lediglich freiwillige Empfehlungen aussprechen. Europa verfolgt dagegen einen strengeren Ansatz. Das Gesetz über digitale Märkte und das Gesetz über digitale Dienste setzen grossen Unternehmen bereits Grenzen, und das für 2025 erwartete KI-Gesetz wird spezifische Regeln für KI festlegen. Europa ist führend bei den Bemühungen, potenzielle Probleme zu vermeiden.
KI: eine Revolution für alle?
Tech-Giganten setzen auf eine Zukunft, in der KI allgegenwärtig ist, von virtueller Assistenz bis zu automatischen Empfehlungen. Aber kommt diese Revolution wirklich allen zugute oder hauptsächlich den fünf Tech-Giganten?
Künstliche Intelligenz verspricht zwar, unser Leben zu verbessern, aber sie erfordert Transparenz und eine wirksame Regulierung, damit alle davon profitieren können. Bislang bleibt KI ein schillerndes Versprechen, deren tatsächliche Auswirkungen sich erst noch zeigen müssen.
Alpian Insights: Wie investiert unsere Kundschaft?
Vor einem Monat haben wir «Managed by Alpian Essentials» lanciert, unseren ETF-Sparplan ab 2000 CHF. Und er ist bereits jetzt ein Erfolg. Doch für welchen Anlageplan entscheiden sich unsere Kundinnen und Kunden am häufigsten und warum?
Am beliebtesten ist der Global Plan, für den sich 71 Prozent der Kundinnen und Kunden entschieden haben, gefolgt vom Swiss Plan mit 16 Prozent. Diese Zahlen widerspiegeln die internationale Ausrichtung unserer Kundschaft und ihren Wunsch, vom Wachstum verschiedener Volkswirtschaften zu profitieren. Von den Kundinnen und Kunden mit einem offensiveren Profil haben sich 70 Prozent für den Global + Crypto Plan entschieden, was ein starkes Interesse an digitalen Vermögenswerten in diversifizierten Portfolios zeigt.
Auch unser Sustainable Plan stiess auf Interesse. Er richtet sich an Anlegerinnen und Anleger, die eine globale Diversifizierung anstreben und gleichzeitig Unternehmen unterstützen möchten, die nachhaltigen Praktiken Priorität einräumen.
Und Sie, wie würden Sie Ihre Investitionsreise mit uns gestalten? Für weitere Informationen zu unseren ETF-Sparplänen «Managed by Alpian Essentials» besuchen Sie alpian.com oder vereinbaren Sie einen Termin mit unserem Beratungsteam.