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Die 3. Säule in der Schweiz: der Schlüssel zur finanziellen Freiheit im Alter

Die 3. Säule in der Schweiz: der Schlüssel zur finanziellen Freiheit im Alter

12. Februar 2025
Investieren

Das Schweizer Vorsorgesystem basiert auf drei Säulen: der staatlichen Vorsorge (AHV/IV), Ihrer beruflichen Vorsorge (Pensionskasse) und Ihrer privaten Vorsorge (3. Säule).

Wussten Sie, dass die erste und zweite Säule zusammen durchschnittlich nur etwa 60 Prozent Ihres letzten Einkommens im Pensionsalter abdecken? Für viele Schweizerinnen und Schweizer entsteht dadurch eine spürbare Vorsorgelücke. Um Ihren gewohnten Lebensstandard im Alter beizubehalten, ist die private Vorsorge deshalb unverzichtbar.

Die Stärkung dieser dritten Säule liegt in Ihrer Hand und kann sich erheblich auf Ihre finanzielle Situation im Ruhestand auswirken.

Was ist die 3. Säule der Schweizer Vorsorge?

Die 3. Säule ist Ihre freiwillige private Altersvorsorge, die Ihre staatliche Rente (AHV/IV) und berufliche Vorsorge (Pensionskasse) gezielt ergänzt. Anders als bei den ersten beiden Säulen entscheiden Sie selbst, ob und wie viel Sie in die 3. Säule investieren möchten.

Sie haben dabei zwei Möglichkeiten:

  • Die gebundene Vorsorge (Säule 3a) bietet Ihnen attraktive Steuervorteile. Dafür ist das Geld zweckgebunden und in der Regel bis zur Pensionierung gesperrt. In die Säule 3a dürfen ausschliesslich Personen mit AHV-pflichtigem Erwerbseinkommen einzahlen.

  • Die freie Vorsorge (Säule 3b) erlaubt maximale Flexibilität und steht allen offen. Sie können jederzeit auf Ihr Kapital zugreifen, verzichten dafür aber auf besondere steuerliche Vergünstigungen.

Mit der Kombination aus Säule 3a und Säule 3b gestalten Sie Ihre private Altersvorsorge nach Ihren persönlichen Bedürfnissen – entweder steuerbegünstigt mit langfristiger Bindung oder frei verfügbar ohne Steuerprivilegien.

Neu ab 2025: Jetzt können Sie erstmals Nachzahlungen in Ihre Säule 3a leisten. Diese Regelung erlaubt Ihnen, nicht ausgeschöpfte Einzahlungslimits aus früheren Jahren nachträglich zu nutzen. Besonders vorteilhaft ist dies für Personen mit schwankendem Einkommen oder nach Erwerbsunterbrechungen. So können Sie Ihre Vorsorgelücken gezielt schliessen und zusätzliche Steuervorteile nutzen.

Die Unterschiede zwischen Säule 3a und 3b

Die zwei Optionen der privaten Vorsorge unterscheiden sich wesentlich in Bezug auf Flexibilität, Steuern und Einzahlungslimits. Die folgende Gegenüberstellung zeigt die wichtigsten Unterschiede auf:

Maximale Einzahlungen

  • Säule 3a: Als Angestellte oder Angestellter mit Pensionskasse dürfen Sie 2025 maximal 7258 CHF einzahlen. Als Selbstständige oder Selbstständiger ohne Pensionskasse können Sie bis zu 20 Prozent Ihres Nettoeinkommens, im Jahr 2025 jedoch höchstens 36’288 CHF, einzahlen. Diese Limits werden vom Bund festgelegt und können sich periodisch erhöhen.

  • Säule 3b: Sie können beliebig viel einzahlen – ideal, wenn Sie über die 3a-Grenzen hinaus vorsorgen möchten.

Verfügbarkeit Ihres Kapitals

  • Säule 3a: Ihr Guthaben ist zweckgebunden und in der Regel bis zur Pensionierung gesperrt. Sie können es frühestens fünf Jahre vor dem ordentlichen Pensionierungsalter beziehen. Ausnahmen für den Vorbezug gibt es nur beim Erwerb von Wohneigentum, bei definitiver Auswanderung aus der Schweiz, bei Aufnahme einer selbstständigen Erwerbstätigkeit oder bei Invalidität.

  • Säule 3b: Sie haben jederzeit uneingeschränkten Zugriff auf Ihr Kapital.

Steuerliche Vorteile

  • Säule 3a: Die Säule 3a bietet klare Steuervorteile. Ihre Einzahlungen können Sie direkt vom steuerbaren Einkommen abziehen. Die Zinserträge und das Kapital bleiben während der Laufzeit steuerfrei. Erst bei der Auszahlung fällt eine einmalige, reduzierte Kapitalsteuer an.

  • Säule 3b: Säule 3b bietet keine direkten Steuerabzüge. Einzahlungen können nicht vom Einkommen abgezogen werden, und das angesparte Vermögen (sowie allfällige Zinsen oder Erträge) muss jährlich in der Steuererklärung deklariert und versteuert werden​. Dafür bleibt eine Auszahlung aus der Säule 3b (Kapitalbezug) später steuerfrei, da diese Gelder ja bereits laufend versteuert wurden​.

Nutzen Sie die Steuervorteile der 3. Säule

Die Säule 3a bietet Ihnen beachtliche steuerliche Vorteile. Jeder Franken, den Sie einzahlen, reduziert Ihr steuerbares Einkommen direkt.

Zusätzlich wächst Ihr Kapital steuerfrei: Weder auf die Zinsen noch auf das angesparte Vermögen fallen während der gesamten Laufzeit Steuern an. Im Gegensatz zu herkömmlichen Anlagen zahlen Sie keine jährlichen Vermögens- oder Einkommenssteuern, was den Zinseszinseffekt deutlich verstärkt. Bei der Auszahlung wird zwar eine einmalige Kapitalsteuer fällig, jedoch zu einem stark reduzierten Satz.

Für 2025 wurden die Maximalbeiträge erhöht: Als Angestellte können Sie bis zu 7258 CHF abziehen, als Selbstständige ohne Pensionskasse bis zu 36’288 CHF (oder 20 Prozent Ihres Einkommens). Nutzen Sie nach Möglichkeit den vollen Betrag, um Ihre Steuervorteile zu maximieren.

Ihre Strategien für optimale Steuervorteile:

  • Zahlen Sie früh ein: Planen Sie Ihre Einzahlungen über das Jahr. Je früher Sie einzahlen, desto länger profitieren Sie von den Anlageerträgen. Wichtig ist, dass Ihre Einzahlung bis zum 31. Dezember verbucht ist, damit sie noch im laufenden Steuerjahr berücksichtigt wird.

  • Eröffnen Sie mehrere 3a-Konten: Da Sie bei der Pensionierung jeweils ein ganzes Konto beziehen müssen, lohnt sich die Aufteilung auf mehrere Konten. So können Sie die Auszahlungen staffeln und Steuerspitzen vermeiden.

  • Berücksichtigen Sie kantonale Unterschiede: Die Steuersätze für 3a-Bezüge variieren je nach Kanton erheblich. Bei einem ohnehin geplanten Umzug lohnt sich ein Blick auf die kantonalen Steuersätze.

Mit diesen Strategien sparen Sie jährlich Steuern, während Ihr Alterskapital kontinuierlich wächst. Nutzen Sie die Vorteile der 3. Säule konsequent – für eine finanziell sorgenfreie Zukunft.

Die richtige Anlagestrategie für Ihre 3. Säule

Neben den Steuervorteilen entscheidet Ihre Anlagestrategie massgeblich über den Erfolg Ihrer privaten Vorsorge. Sie haben im Wesentlichen drei Hauptoptionen für Ihre Säule 3a:

  • 3a-Bankkonto: Ein 3a-Bankkonto funktioniert ähnlich wie ein Sparkonto. Es bietet Ihnen Sicherheit ohne Kursrisiko mit festem Zinssatz. Derzeit liegen die Zinsen jedoch oft unter der Inflationsrate, was langfristig Ihre Kaufkraft schmälert.

  • 3a-Wertschriftendepot: Mit einem 3a-Fonds investieren Sie Ihr Geld in Aktien, Obligationen oder Immobilienfonds. Langfristig sind deutlich höhere Renditen möglich, allerdings mit zeitweiligen Wertschwankungen. Sowohl Banken als auch digitale Anbieter bieten verschiedene Anlageprofile – von konservativ bis dynamisch.

  • 3a-Lebensversicherung: Mit einer 3a-Lebensversicherung kombinieren Sie Sparen mit Versicherungsschutz (etwa bei Tod oder Erwerbsunfähigkeit). Der Vorteil: automatisches, regelmässiges Sparen mit zusätzlicher Absicherung. Der Nachteil: geringe Flexibilität, fixe jährliche Beiträge und meist niedrigere Renditen wegen der Versicherungsprämien.

In der Säule 3b steht Ihnen das gesamte Spektrum an Anlagemöglichkeiten offen – von Wertpapieren über Immobilien bis zu alternativen Anlagen. Da Vorsorgen ein langfristiges Unterfangen ist, sollten Sie Ihre Anlagestrategie auf Ihren Zeithorizont abstimmen. Ihr Ziel: eine Rendite über der Inflationsrate, damit Ihr Kapital real wächst.

Für optimale Ergebnisse beginnen Sie früh, zahlen regelmässig ein und wählen ein Ihrem Alter und Ihrer Risikobereitschaft entsprechendes Anlageprofil. Bei Fondsinvestitionen profitieren Sie zudem vom Cost-Average-Effekt.

Fazit: Finanzielle Sicherheit im Alter dank 3. Säule

Mit der 3. Säule haben Sie wirksame Instrumente für Ihre Altersvorsorge zur Hand. Nutzen Sie die Steuervorteile der Säule 3a konsequent und ergänzen Sie diese bei Bedarf mit der flexiblen Säule 3b. Je früher Sie beginnen und je strategischer Sie Ihre Einzahlungen und Anlagen planen, desto solider wird Ihr finanzielles Fundament im Ruhestand. Investieren Sie heute in Ihre Zukunft – Ihre spätere finanzielle Freiheit wird es Ihnen danken.

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