Suchen Sie eine relativ sichere Anlagemöglichkeit für Ihr Erspartes? Festgeldkonten in der Schweiz sind eine beliebte Anlageform für Privatanlegerinnen und -anleger. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Anlageprodukt und welche Konditionen bieten Schweizer Banken derzeit an? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte zum Thema Festgeld: Wie es funktioniert, welche Zinssätze es aktuell gibt und worauf Sie achten sollten, wenn Sie Ihr Geld auf einem Festgeldkonto anlegen möchten.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Festgeld und wie funktioniert es?
- Verfügbarkeit und Konditionen für Festgeld
- Festgeld im Vergleich zum Sparkonto
- Aktuelle Zinssätze für Festgeld in der Schweiz
- Vorteile eines Festgeldkontos
- Risiken bei Festgeldanlagen
- Kriterien zur Auswahl des besten Festgeldkontos
- Fazit: Stabilität mit gewissen Einschränkungen
Was ist Festgeld und wie funktioniert es?
Festgeld (auch als Termingeld oder Zeitgeld bekannt) ist eine relativ sichere Anlageform mit fester Laufzeit und garantiertem Zinssatz. Das Prinzip ist einfach: Sie platzieren einen bestimmten Betrag bei Ihrer Bank für einen vorab vereinbarten Zeitraum und erhalten dafür einen fest zugesicherten Zins.
Die Laufzeiten sind flexibel: In der Schweiz können Sie zwischen wenigen Monaten und bis zu zehn Jahren wählen, wobei ein bis fünf Jahre besonders gängig sind. Der grosse Vorteil: Ihr Zinssatz bleibt während der gesamten Laufzeit konstant – unabhängig von Schwankungen am Finanzmarkt. Je nach Vereinbarung wird Ihnen der Zinsertrag entweder am Ende der Laufzeit gutgeschrieben (typisch bei kürzeren Anlagezeiträumen) oder regelmässig (beispielsweise jährlich) bei längerfristigen Anlagen ausgezahlt.
Verfügbarkeit und Konditionen für Festgeld
In der Regel ist Ihr angelegtes Kapital bis zum Ende der Laufzeit gesperrt. Eine vorzeitige Verfügung ist meist nicht oder nur gegen Zinsabschläge bzw. Gebühren möglich. Daher sollten Sie Festgeld nur mit Geld nutzen, das Sie während der Anlagedauer sicher entbehren können.
Oft setzen Banken zudem einen Mindestanlagebetrag voraus (beispielsweise 10’000 CHF oder mehr), insbesondere in der Schweiz, wo viele Festgeldangebote erst ab höheren Summen verfügbar sind. Die konkreten Konditionen, etwa Mindestbetrag, Höchstbeträge oder Zinsausschüttungsmodus, können von Bank zu Bank variieren.
Der feste Zinssatz bietet Ihnen Schutz vor sinkenden Zinsen während der Laufzeit, doch umgekehrt verpassen Sie mögliche Zinsanstiege am Markt (sogenannte Opportunitätskosten), während Ihr Geld gebunden ist.
Festgeld im Vergleich zum Sparkonto
Im Gegensatz zu einem Sparkonto oder Tagesgeldkonto ist Ihr Geld beim Festgeld nicht täglich verfügbar, sondern bis zum Laufzeitende fix angelegt. Zudem kann die Bank den Zinssatz beim Festgeld nicht einseitig ändern – er bleibt garantiert. Ein Tagesgeld- oder Sparkonto bietet zwar mehr Verfügbarkeit, dafür ist dessen Zinssatz variabel und kann sich jederzeit ändern, oft orientiert an den Markt- oder Notenbankzinsen. Aktuell liegen die Durchschnittszinsen auf Schweizer Sparkonten für Erwachsene bei rund 0,6 % pro Jahr, während einjährige Festgelder im Schnitt etwas höher um 0,7 % pro Jahr verzinst werden.
Festgeld bietet also tendenziell etwas mehr Rendite als ein klassisches Sparbuch, allerdings um den Preis der geringeren Flexibilität. Zudem sind Spar- oder Tagesgeldkonten meist ohne Mindestanlagesumme und erlauben freie Ein- und Auszahlungen, was beim Festgeld nicht der Fall ist.
Aktuelle Zinssätze für Festgeld in der Schweiz
Das Zinsumfeld hat sich nach dem Ende der Negativzinsen wieder etwas normalisiert, bleibt aber moderat. Typischerweise liegen Festgeldangebote derzeit je nach Bank und Laufzeit etwa zwischen 0,3 % und 1,2 % pro Jahr. Entscheidend sind Faktoren wie die Laufzeit, die Grösse und Art der Bank sowie die Mindestanlagesumme.
Kleinere Banken oder Regionalbanken bieten oft höhere Zinsen – teils über 1 % – , um Anlegerinnen und Anleger anzulocken, während Grossbanken oft niedrigere Sätze zahlen. Die besten Festgeldzinsen in der Schweiz für 12 Monate liegen Anfang 2025 bei rund 1,2 % pro Jahr, während einige Grossbanken teils nur etwa 0,3 bis 0,6 % pro Jahr bieten. Untenstehend eine Vergleichstabelle ausgewählter Anbieter und ihrer ungefähren Zinssätze für eine Festgeldanlage über 12 Monate (Stand Anfang 2025).
Wichtiger Hinweis: Diese Übersicht zeigt Beispielkonditionen und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Zinssätze ändern sich laufend, daher sollten Sie vor einer Anlage die aktuellen Angebote der jeweiligen Bank (oder Vergleichsportale) prüfen. Festgeld wird in der Schweiz oft individuell vereinbart, besonders bei grösseren Summen, deshalb kann es je nach Verhandlung und Kundenprofil Abweichungen geben.
Vorteile eines Festgeldkontos
Warum entscheiden sich viele Sparerinnen und Sparer für Festgeld? Hier die wichtigsten Vorteile auf einen Blick:
Relativ hohe Sicherheit: Festgeld gilt als relativ äusserst sichere Anlageform. Ihre Einlagen bei Schweizer Banken sind gesetzlich bis 100’000 CHF pro Kundin oder Kunde und Bank abgesichert (Einlagensicherung). Dadurch ist selbst im unwahrscheinlichen Fall einer Bankeninsolvenz Ihr Geld bis zu diesem Betrag geschützt. Der Schweizer Finanzsektor unterliegt zudem strengen Regulierungen, was ein hohes Mass an Stabilität bietet. Festgeldkonten zählen somit zu den sichersten Geldanlagen in der Schweiz für Beträge bis 100’000 CHF.
Garantierte Rendite: Beim Festgeld steht der Zinssatz von Anfang an fest – und damit auch Ihr Ertrag. Sie wissen bereits bei Vertragsabschluss, welchen Betrag Sie am Ende der Laufzeit erhalten. Diese Planbarkeit gibt Ihnen finanzielle Sicherheit und erleichtert die Prognose künftiger Erträge. Sie müssen keine Zinsschwankungen fürchten: Selbst, wenn die Marktzinsen während der Laufzeit fallen, bleibt Ihr vereinbarter Zins unverändert. Gerade in unsicheren Zeiten schätzen Anlegerinnen und Anleger diese Verlässlichkeit.
Keine Kurs- oder Marktrisiken: Anders als bei Aktien oder Fonds kann der Wert Ihres Festgeldes nicht schwanken – am Ende erhalten Sie Ihr eingezahltes Kapital plus Zinsen zurück. Solange Sie unter der Einlagensicherungs-Grenze bleiben, ist kein Kapitalverlust zu befürchten. Damit eignet sich Festgeld gut, um einen Teil Ihres Vermögens risikofrei zu parken. Im Gegensatz zu Obligationen besteht bei Festgeld kein Kursrisiko durch Zinsänderungen, da Ihr Geld bis zum vereinbarten Ende der Laufzeit zu festen Konditionen angelegt bleibt.
Höhere Zinsen als beim Sparkonto: Festgeldkonten bieten in der Regel bessere Zinssätze als Sparkonten, obwohl die Unterschiede moderat sind. Besonders bei kurzfristigen Laufzeiten von 1 bis 2 Jahren ist der Zinsvorteil gegenüber dem Sparkonto oft spürbar, da Banken für gebundenes Geld bessere Konditionen anbieten.
Risiken bei Festgeldanlagen
Obwohl Festgeld als konservative Anlageform gilt, ist es nicht vollkommen risikofrei. Das Hauptrisiko ist das Emittentenrisiko: Bei einer Insolvenz der Bank können die Einlagen gefährdet sein. Die Einlagensicherung bis 100’000 CHF mindert dieses Risiko, deckt es aber bei höheren Beträgen nicht vollständig ab.
Kriterien zur Auswahl des besten Festgeldkontos
Nicht jedes Festgeldkonto ist gleich, die Konditionen können sich von Bank zu Bank deutlich unterscheiden. Um das beste Festgeldkonto für Ihre Bedürfnisse zu finden, sollten Sie auf folgende Kriterien achten:
Zinssatz und Effektivrendite: Vergleichen Sie die angebotenen Prozentsätze für Ihre gewünschte Laufzeit. Oft bieten kleinere Banken oder Online-Banken höhere Zinsen. Achten Sie nicht nur auf den nominalen Höchstzins, sondern auf die Gesamtkonditionen: Gilt der Top-Zins nur für Neukundinnen und Neukunden oder ab einer bestimmten Summe? Wie wird der Zins ausgezahlt (jährlich oder am Laufzeitende)?
Bonität und Einlagensicherung: Die Bonit ät und Zuverlässigkeit der Bank sollten oberste Priorität haben. In der Schweiz sind alle Einlagen bis 100’000 CHF gesetzlich geschützt. Bei grösseren Anlagebeträgen empfiehlt es sich, diese auf mehrere Banken zu verteilen. Prüfen Sie, ob die Bank dem Einlagensicherungsfonds (esisuisse) angeschlossen ist.
Laufzeit und Flexibilität: Überlegen Sie sich gut, wie lange Sie auf Ihr Geld verzichten können. Kurze Laufzeiten (6 bis 12 Monate) bieten mehr Flexibilität, längere Laufzeiten (3 bis 5 Jahre) oft höhere Zinsen, dafür sind Sie länger gebunden. Prüfen Sie, ob und unter welchen Bedingungen eine vorzeitige Kündigung möglich ist.
Weitere Kriterien:
Mindest- und Höchstanlagesummen: Viele Banken verlangen einen Mindestbetrag (z. B. 10’000 oder 50’000 CHF).
Gebühren: Normalerweise ist das Führen eines Festgeldkontos kostenlos. Prüfen Sie dennoch, ob versteckte Kontoführungs- oder Depotgebühren anfallen.
Zinsgutschrift und Wiederanlage: Informieren Sie sich, wann und wie die Zinsen gutgeschrieben werden. Bei längeren Laufzeiten ist eine jährliche Zinszahlung vorteilhaft, da Sie die Zinsen weiter anlegen oder anderweitig nutzen können.
Benutzerfreundlichkeit: In der heutigen Zeit ist auch das Online-Banking wichtig. Lässt sich das Festgeldkonto einfach online eröffnen und verwalten? Ist ein zusätzliches Referenzkonto erforderlich?
Währungsangebot: Die meisten Festgeldkonten in der Schweiz werden in CHF geführt. Einige Banken bieten jedoch auch Festgeld in Fremdwährungen an (z. B. EUR oder USD). Diese können höhere Zinsen abwerfen, bergen aber ein Währungsrisiko.
Nehmen Sie sich also genügend Zeit, verschiedene Angebote zu vergleichen. Achten Sie nicht nur auf maximale Zinsen, sondern auf das Gesamtpaket, das zu Ihren individuellen Bedürfnissen passt.
Fazit: Stabilität mit gewissen Einschränkungen
Festgeldkonten in der Schweiz bieten eine Kombination aus relativer Sicherheit und planbaren Erträgen. Wie bei jeder Anlage besteht jedoch ein Risiko – insbesondere das Emittentenrisiko der Bank. Sie sollten sich auch der eingeschränkten Flexibilität bewusst sein: Ihr Geld ist für die vereinbarte Laufzeit gebunden, und bei vorzeitigem Bedarf entstehen in der Regel Kosten oder Zinsverluste. Für Anlegerinnen und Anleger, die einen Teil ihres Vermögens relativ sicher und mit fester Rendite anlegen möchten, bleibt Festgeld eine interessante Option im Schweizer Finanzmarkt.